Klima und Umwelt
Wirtschaftliches Wachstum und zunehmende Mobilität haben Auswirkungen auf Mensch, Umwelt und Klima. Mobilität ist einerseits gesellschaftlich und wirtschaftlich notwendig, andererseits steht Mobilität in einem Spannungsverhältnis zur Umwelt mit negativen Folgen: Verkehrsbedingter Ressourcen- und Energieverbrauch, Luftverschmutzung und Lärm beeinflussen Gesundheit, Umwelt und Klima. Nach einer Studie des Bundesumweltministeriums2 ist es neun von zehn Deutschen wichtig, so zu leben, dass sie sich mit der Umwelt im Reinen fühlen. Sie sind offen für Alternativen zu ressourcenintensiven und klimaschädlichen Gewohnheiten – zum Beispiel, indem sie auf Bus, Bahn oder das Fahrrad umsteigen.
Das im Rahmen des Pariser Abkommens völkerrechtlich festgelegte Klimaschutzziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen und die zur Zielerreichung notwendige Treibhausgasneutralität ab 2050, erfordert vom Verkehrssektor zukünftig einen deutlichen Reduktionsbeitrag. Knapp 20 Prozent der Treibhausgasemissionen stammen aus dem Verkehrssektor. Allein die Emissionen in der Hauptstadtregion betrugen 2012 rund 8,5 Millionen Tonnen CO2. Der Straßenverkehr ist bei der Feinstaubbelastung mit bis zu 65 Prozent an den gemessenen Spitzenbelastungen beteiligt. Der Straßenverkehr ist außerdem die hauptsächliche Quelle hoher Stickstoffdioxidkonzentrationen (NO2) in Städten. Einer der größten Verursacher für die NO2-Belastungen sind Dieselmotoren.
Die technische Entwicklung von alternativen Antrieben und die Weiterentwicklung der Verbrennungsmotoren zu mehr Energieeffizienz haben für sich genommen die verkehrsbedingten Belastungen für Mensch und Umwelt reduziert. Durch den stetigen Anstieg der Verkehrsleistungen, teilweise begünstigt durch den niedrigen Kraftstoffpreis, wurden die vorgenannten Einsparungen weitgehend wieder kompensiert. So stieg die Fahrleistung allein auf den Brandenburger Autobahnen im Jahr 2014 um 3 – 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr an.3 Waren 2013 auf den Bundes- und Landesstraßen noch leichte Rückgänge zu verzeichnen, wuchs der Straßenverkehr auch hier um ca. 1,5 Prozent im Jahr 2014 an.
Neben der Klimabeeinträchtigung und der Luftreinhaltung stellt der Verkehrslärm als stärkste Quelle für Lärmbelastungen eine besondere Herausforderung dar. Dabei tragen sowohl technische Einflussfaktoren, wie die Motorengeräusche der Fahrzeuge, der Straßenzustand und –belag, die Geschwindigkeit als auch menschliches Verhalten, zum Straßenlärm bei. Im Rahmen zahlreicher Projekte ist es in Brandenburg gelungen, die Anzahl der Betroffenen vom Verkehrslärm zu reduzieren. Im Vergleich zu anderen Bundesländern bewegt sich die Anzahl der vom Verkehrslärm relevant Betroffenen auf einem moderaten Niveau. Von relevantem Straßenverkehrslärm an kartierten Hauptverkehrsstraßen sind mit Stand 30.06.2012 etwa 2 % der Brandenburger Bevölkerung nachts und etwa 3 % der Brandenburger Bevölkerung tags betroffen. Hinzu treten Belastungen durch den Eisenbahnverkehr und/oder den Flugverkehr. Örtlich treten Belastungsschwerpunkte – ggf. mit Mehrfachbelastungen – auf. Daher gilt es, zum Beispiel mit dem Schallschutzprogramm am BER oder im Rahmen der Lärmaktionsplanung der Kommunen, die Lärmbelastungen der Menschen zu verringern.
Dass Fläche eine knappe, schützenswerte Ressource ist, hat die breite öffentliche Wahrnehmung kaum erreicht. Dabei werden in Deutschland Tag für Tag rund 69 Hektar zersiedelt, zerschnitten oder asphaltiert. Fast 40 Prozent davon braucht der Verkehr. Darunter leidet die Lebensqualität, Pflanzen und Tiere verlieren ihren natürlichen Lebensraum. Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, den Flächenverbrauch bis zum Jahr 2020 auf maximal 30 Hektar pro Tag zu verringern.