Die Hauptstadtregion – Lage im Raum


Berlin und Brandenburg bilden zusammen die deutsche Hauptstadtregion, gegliedert in die drei Strukturräume: Berlin, Berliner Umland und Weiterer Metropolenraum. Insgesamt 6 Millionen Menschen verteilen sich sehr unterschiedlich auf einer Fläche von mehr als 30.000 Quadratkilometern.

Die Hauptstadtregion ist ein gemeinsamer Wirtschaftsraum. Mit einer Wirtschaftsleistung von 35.627 Euro Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohner erzielte Berlin im Jahr 2015 einen Wert, der bei 96 Prozent des Bundesdurchschnitts lag. Im Land Brandenburg lag das BIP mit 26.493 Euro je Einwohner im Jahr 2015 bei 71 Prozent des Bundesdurchschnitts und damit auf ähnlichem Niveau wie in den anderen neuen Bundesländern.

Als zentraler Knoten in den transeuropäischen Netzen (Urban Node) wird die Region von drei der insgesamt neun transeuropäischen Verkehrskorridore durchquert: dem Nord-Ostsee-Korridor, dem Orient/östliches Mittelmeer- und dem Skandinavien-Mittelmeer-Korridor. Sie verknüpfen die europäischen Wirtschaftszentren in Ost-West- und in Nord-Süd-Richtung.

Brandenburg hat ein ausreichend dichtes überregionales Verkehrsnetz, das besonders im Berliner Umland stark auf die Metropole Berlin ausgerichtet ist. Damit bildet die Hauptstadtregion mit ihren zahlreichen funktionalen Verflechtungen einen gemeinsamen Planungs- und Verkehrsraum, der eng mit Nord-, West-, Süd und besonders auch Osteuropa und Polen verflochten ist und auch damit die Bedeutung im europäischen Kontext unterstreicht.

Diese geostrategische Lagegunst bietet große wirtschaftliche Entwicklungspotenziale. So hat sich die Hauptstadtregion u. a. verstärkt zu einer Drehscheibe im europäischen und internationalen Waren- und Personenverkehr entwickelt und sich dabei zunehmend als Logistikstandort und Vorreiter für innovative und nachhaltige Verkehrslösungen innerhalb Europas positioniert.

Das auf Berlin ausgerichtete Schienennetz und das Angebot im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) bilden das Gerüst für die Siedlungsentwicklung und die Raumentwicklung in der Hauptstadtregion. Das raumordnerische Leitbild des Siedlungssterns konzentriert Siedlungsentwicklung im Berliner Umland an diesen Verkehrsachsen.

Die Zentralen Orte des Landes haben eine besondere Bedeutung als Kristallisationspunkte wirtschaftlichen, sozialen, gesellschaftlichen und kulturellen Lebens einer Region. Die Mittel- und Oberzentren in Brandenburg bilden als Anker im Raum und Zentren der Daseinsvorsorge die Grundlage für eine flächendeckende Raumerschließung und erfüllen hochwertige bzw. gehobene Funktionen der Daseinsvorsorge. Auch die kleineren Städte im Land erfüllen wichtige Funktionen für Wohnen, Leben und Arbeiten.

Es gibt ausgeprägte und zunehmende verkehrliche Verflechtungen zwischen Berlin und Brandenburg und besonders zwischen Berlin und dem Berliner Umland. Die Zahl der Pendler nimmt zu. Heute pendeln täglich rund 200.000 Menschen aus Brandenburg nach Berlin, rund 80.000 Berliner pendeln nach Brandenburg, eine Steigerung von rund 27 Prozent seit 2006. Dies stellt besondere Ansprüche an die Infrastruktur. Darüber hinaus gibt es wichtige Bezüge bestimmter Teilräume Brandenburgs zu benachbarten Bundesländern, nach Polen und in die umliegenden Metropolregionen Hamburg und Mitteldeutschland.